Quantitative Studie über die soziale und wirtschaftliche Lage der Berliner Kultur- und Kreativschaffenden, am 19. Januar 2018 von Séverine Marguin und Tobias Losekandt veröffentlicht (im Auftrag des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung)
Seit einigen Jahren wird die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) in Berlin als wachsender Wirtschaftszweig und wirtschaftlicher Standortfaktor betrachtet. In diesem Sinne wird sie stark von der Senatspolitik des Landes Berlin unterstützt. In der Tat spielt die Kultur- und Kreativwirtschaft in einer zunehmend wissensbasierten Ökonomie nicht nur für das Image und die Standortattraktivität einer Region eine Rolle, sondern gilt als eigenständiger Wirtschaftsbereich mit einer hohen Wirtschaftsdynamik. Diese wirtschaftliche Dynamik wird, ob auf Bundes- oder Landesebene, statistisch intensiv verfolgt.
Während die wirtschaftliche Entwicklung der Berliner Kultur- und Kreativwirtschaft gut dokumentiert ist, gibt es im Gegensatz dazu nur wenige Studien über die arbeitsweltliche Realität der Berliner Kreativen. Wie viele Beschäftigte umfasst der Berliner Kultur- und Kreativsektor? Wer sind diese Beschäftigten? In welchen Arbeitsverhältnissen und in welchen Teilbereichen arbeiten sie, mit welchem Einkommen?
Die vorliegende Studie versucht etwas Licht in das Dunkel der arbeitsweltlichen Realität der Berliner Kultur- und Kreativschaffenden zu bringen und zeigt auf, dass die rasante Entwicklung in der Berliner Kunst- und Kulturwirtschaft nicht allen dort Beschäftigten zugutekommt. Vielmehr findet auch hier eine hohe Prekarisierung statt. Als Beitrag zu diesem Diskurs ermöglicht die Studie, diese Umstände besser zu erfassen, bzw. die am meisten von der Prekarisierung gefährdeten Zielgruppen der Kunst- und Kreativsektoren zu identifizieren und hieraus abgeleitet einen möglichen Handlungsbedarf herauszuarbeiten.
Die Studie kann hier herunterladen werden.